24 Juni 2016

Guérande und das weisse Gold

Aussenmauer der Stadt Guérande

Die letzte Station in der Bretagne – Guérande – liegt hinter uns. Die Altstadt ist umgeben von einer vollständig erhaltenen Stadtmauer. Den frühen Reichtum erlangte die Stadt durch den Salzabbau, der hier seit über tausend Jahren auf traditionelle Weise betrieben wird. Auf über 2000 Hektaren erstrecken sich die Salzgärten, die heute noch von ca. 200 Paludiers, den Salzbauern bewirtschaftet werden. Durch ein ausgeklügeltes System gelangt das Meerwasser ins letzte der Verdunstungsbecken in der Reihe, die Salzpfanne auch Auge genannt. In den Hochsommer Monaten werden pro Pfanne (ca. 60 m2) ca. 50 Kg des Grausalzes und 2 Kg des kostbaren Fleur du Sel geerntet. Das Fleur du Sel wird mit einem speziellen Rechen wie Rahm von der Milch von der Oberfläche abgeschöpft. Drei Faktoren sind für die Gewinnung des Salzes ausschlaggebend – die Sonne und der Wind, die für die Verdunstung sorgen und der Tonboden der Salzpfanne, der das Versickern des Meerwassers verhindert.  Das Grausalz wird direkt zum kochen verwendet, während das Fleur du Sel erst nach der Zubereitung einer Speise, Fleisch usw. zur Würzung darüber gestreut wird.
Innenstadt von Guérande

Ausschnitt eines Salzgartens

Der Paludiers "mischt" das Meerwasser

Das Auge der Pfanne, auf welchem zur Erntezeit das Salz zwischengelagert wird