Carcassonne stand seit Stephan Eicher's gleichnamiger LP aus dem Jahr 1993 auf meiner Liste "Zu besuchende Orte". Schon oft waren wir in der Nähe, aber erst jetzt haben wir es geschafft hier Halt zu machen. Vielleicht waren meine Erwartungen zu hoch, aber eine leise Enttäuschung kann ich nicht verbergen. Kennt man die Geschichte der Festung "La Cité" - der eigentliche Grund für den Besuch von Carcassonne - relativiert sich die leise Enttäuschung. Im 19. Jahrhundert wurde die bereits verfallene Cité von Carcassonne restauriert. Es entstand dadurch ein gut erhaltenes, ausgedehntes historisches Monument und ist heute nichts mehr als ein grosses, touristisch genutztes Freilichtmuseum. Sieht man von der, mit einer doppelten Mauer (je etwa drei Kilometer lang mit insgesamt 52 Türmen) umgebenen Festungsstadt ab, dominieren Restaurants und Souvenir-Shops das Innere der Cité. Die Beliebtheit der Festung zeigt sich mit jährlich ca. 3 Mio. Besucher. Die Stadt selber hinterlässt bei uns einen eher bescheidenen Eindruck. Umso schöner ist die Umgebung und bietet viel Abwechslung für Radtouren, wenn auch die Strasse in einem schlechteren Zustand sind als zuvor im Perigord.